Methoden

Ressourcenkarte

Mit der Ressourcenkarte können sich Klient*innen ihre Potenziale vor Augen führen und eingefahrene Denk- und Verhaltensmuster aufbrechen.

Die Methode im Überblick

  • Anleitung: selbstständig erlernbar
  • Moderation: ja
  • Setting: Einzelkontakt
  • Dauer, Zeitaufwand: 45 – 90 Minuten
  • Anwendungsturnus: halbjährlich
  • Material: Papier und Stift

Anwendungsbereiche und Ziele

  • Die Ressourcenkarte ist ein Instrument aus der Sozialdiagnostik.
  • Mittels der Ressourcenkarte können individuelle Stärken, Unterstützungsmechanismen und Kompetenzen betrachtet werden.
  • Die Methode ermöglicht eine Visualisierung der Ressourcen und gibt einen schnellen Überblick darüber, was ein*e Klient*in als nützlich erachtet.
  • Die Ressourcenkarte ist besonders gut geeignet, wenn Klient*innen eher negative Denkmuster verfolgen.1

Kurzbeschreibung

Die Ressourcenkarte ist eine auf ein Blatt Papier gezeichnete Tabelle, in die der/die Klient*in alleine oder mit der Fachkraft ihre Ressourcen einträgt. Damit sind unter anderem persönliche Fähigkeiten, aber auch Geldmittel und nützliche Kontakte gemeint. Die Methode der Ressourcenkarte ist insbesondere dann hilfreich, wenn der/die Klient*in eine schwierige Lebensphase durchlebt. Mit ihr können möglicherweise andere Ressourcen gefunden werden, die die Denkstrukturen des/der Klient*in verändern.

Schritt-für-Schritt-Anleitung

Schritt 1 – Aufzeichnen der Ressourcenkarte

Die Tabelle wird kreuzförmig auf ein Blatt Papier gemalt.
Es ergeben sich vier Felder:

  • Persönliche Ressourcen: Dazu gehören zum Beispiel körperliche Konstitution, geistige und emotionale Fähigkeiten, Bildung, eigene Erfahrungen.
  • Soziale Ressourcen: Dazu gehören zum Beispiel Beziehungen in der engeren Familie, im Freundeskreis und weitere nützliche Beziehungen.
  • Materielle Ressourcen: Dazu gehören zum Beispiel die finanzielle Situation, die Wohnung und Fortbewegungsmittel.
  • Sozialräumliche Ressourcen: Dazu gehören zum Beispiel Verkehrsanbindungen, Einkaufsmöglichkeiten in der näheren Umgebung, Spiel und Freizeitmöglichkeiten.2

Schritt 2 – Beschriften der Ressourcenkarte

Der/die Klient*in schreibt alleine oder mithilfe der Fachkraft seine/ihre jeweiligen Ressourcen in die Tabelle.

Schritt 3 – Gespräch über das Ergebnis

Anschließend sprechen die Fachkraft und die Klient*in über die eingetragenen Ressourcen.

Schritt 4 – Umsetzen der gewonnenen Erkenntnisse im Alltagsleben

Der/die Klient*in kann nun versuchen, diese Ressourcen in seinem/ihrem Alltag zu nutzen.

  1. Zit. nach Gisela und Peter Krämer: Die Ressourcenkarte. https://methodenundmehr.de/die-ressourcenkarte/ [Abruf 14.4.2022]
  2. https://www.uni-siegen.de/zpe/projekte/aktuelle/lamo-spfh/materialien/ressourcencheck_luedenscheid.pdf [Abruf 14.4.2022]

Weiterführende Links und Literatur

Müller und Haye (2003) Systemisches Case Management, Seite 18. URL: https://docplayer.org/5651412-Systemisches-case-management-falleinschaetzung-und-hilfeplanung-in-der-sozialen-arbeit.html [Abruf 14.4.2022]

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