Scribility-Box
SCRiBiLiTY ist der Markenname eines therapeutisches Materialsets, das im Handel erhältlich ist. Mithilfe der Scribility-Box können Sie Geschichten entwerfen und darüber Gefühle besser ausdrücken.
Die Methode im Überblick
Anbieterinformation: SCRiBiLiTY – Das kreative Therapiematerial für Psychotherapie, Familientherapie und andere Beratungsprozesse. Zu beziehen über: SCRiBiLiTY Therapiematerialien, Inh. Georg Piller, www.scribility.com
- Anleitung: ausführliche Anleitung mit Ideen und Arbeitsbeispielen
- Moderation: Betreuer*in
- Setting: im Einzelkontakt
- Dauer, Zeitaufwand: 45 – 90 Minuten
- Anwendungsturnus: variabel
- Material: magnetische Spielfiguren, Whiteboard, (abwaschbare) Stifte, Papier, Flipchart
Anwendungsbereiche und Ziele
- Die Kund*in bildet zusammen mit einer*m Betreuer*in eine vergangene emotionale Situation ab, indem sie sich und ihre Mitmenschen, wie zum Beispiel Familienmitglieder, Mitbewohner*innen oder Kolleg*innen, auf einem Flipchart oder auf einem Blatt Papier in Form von Strichmännchen darstellt.
- Man kann viele Bilder der Box auch verwenden, um eine Familienstruktur zu ergründen beziehungsweise um Problemkreisläufe zu erkennen.
Kurzbeschreibung
Die Scribility-Box dient dazu, gemeinsam mit den Kund*innen Bilder, Szenen oder kleine Geschichten zu entwerfen und dabei Gefühle und Haltungen der beteiligten Personen sichtbar zu machen. Die Methode ist für Menschen geeignet, denen es leichter fällt, eine schwierige emotionale Situation darzustellen, statt über diese zu sprechen. Oder für Menschen, denen es leichter fällt, über die Bilder ins Gespräch zu kommen.
Das Wort Scribility leitet sich ab vom Englischen to scribble, also kritzeln. Bei der Scribility-Box handelt es sich um ein kreatives Therapiematerial, das für die Psychotherapie, Familientherapie und ähnliche Beratungsprozesse geeignet ist. Ursprünglich wurde es von Georg und Burkhard Piller für die Psychotherapie für Kinder und Jugendliche entworfen. Es soll Prozesse oder auch Situationen sichtbar machen, über die Menschen nicht sprechen können. Die Emotionen der Strichmännchen sind am Gesichtsausdruck und an der Körperhaltung zu erkennen. Die handelsübliche Box besteht aus vielen verschiedenen Strichmännchen-Bildern. Zudem enthält das Set Übungen für diese sechs Bereiche:
- eigene Gefühle kommunizieren
- Gefühle differenzieren und in ihren Kontext einordnen
- Familienstrukturen und Problemkreisläufe verstehen
- Gefühle und Kognitionen
- Stresskurven und emotionale Verläufe
- Ressourcen erkunden
Die Box lässt sich auch mit anderen Methoden, wie zum Beispiel dem Genogramm, kombinieren.
Schritt-für-Schritt-Anleitung
Schritt 1 – Auswahl und Anordnung bestimmter Scribility-Figuren
Die Kund*in wählt für jedes Familienmitglied eine Figur aus, die aus ihrer Sicht »typisch« für das Verhalten oder die Einstellung der Person ist.
Schritt 2 – Gespräch über die ausgewählten Scribility-Figuren
Die Kund*in und die Betreuer*in sprechen darüber, was jede Figur symbolisiert, und stellen sich zum Beispiel diese Fragen: Woran kann man das Verhalten im Alltag festmachen? Wie würde die Kund*in sich die anderen wünschen? Was müsste passieren, damit einzelne Figuren ihre Haltung ändern könnten?
Schritt 3 – Archivieren der Szenen durch Fotos oder Scans
Die Betreuer*in fotografiert die Whiteboard-Tafel, kopiert oder scannt das Papier und erstellt so ein visuelles Tagebuch. Die Szene kann nicht nur retrospektiv aufgezeichnet, sondern auch als Ziel beziehungsweise Vorsatz für die kommende Sitzung angefertigt werden.
Schritt 4 – Entwicklungsabgleich
Die Kund*in und die Betreuer*in betrachten am Ende der Therapie, wie sich Themen und Situationen im Verlauf geändert haben und woran das liegt.