Methoden

Subjektive Landkarte – Mental Maps

Kund*innen machen auf selbst gezeichneten Karten sichtbar, welche Lebensräume innerhalb eines Stadtteils oder einer Region für sie bedeutend sind.

Die Methode im Überblick

  • Anleitung: selbstständig erlernbar
  • Moderation: keine
  • Setting: Einzelkontakt oder kleine Gruppe
  • Dauer, Zeitaufwand: ein bis zwei Stunden
  • Anwendungsturnus: bei Bedarf: thematische Fragestellungen
  • Material: Papier, Stifte

Anwendungsbereiche und Ziele

  • Diese Methode ist gut geeignet zum Kennenlernen der Kund*innen, etwa bei einer Neuaufnahme oder in Wechselsituationen.
  • Mittels Visualisierung in Form einer selbst gezeichneten Landkarte wird das subjektive Erleben der Kund*innen sichtbar und kann besprochen werden.
  • Netzwerke können erkannt werden.

Kurzbeschreibung

Bei dieser Methode skizzieren Kund*innen ihren subjektiven Lebensraum auf ein Blatt Papier und markieren darauf die für sie emotional und praktisch bedeutenden Orte und Räume wie zum Beispiel Spiel- und Aufenthaltsorte, Angsträume und Ähnliches. Hierbei erhalten die Fachkräfte Einblicke in die Lebensräume einzelner Kund*innen, auch über den Stadtteil oder Sozialraum hinaus. In einem gemeinsamen Gespräch können sie herausfinden, welche Verbindungen zwischen bereits markierten Orten schon bestehen und welche relevanten Verbindungen noch nicht mitbedacht wurden.

Schritt-für-Schritt-Anleitung

Schritt 1 – Markierung wichtiger Orte im Lebensumfeld

Zunächst markieren die Teilnehmenden in einer Zeichnung wichtige Orte in ihrem Lebensumfeld, in der Regel ausgehend von einem Fixpunkt, wie beispielsweise der Wohnung oder eines Treffpunkts. Diese Zeichnungen müssen die geografischen Bedingungen eines Sozialraums nicht korrekt wiedergeben, sondern stellen das subjektive Erleben der Kund*innen dar, sodass Distanzen, Größen von Häusern etc. zum Teil sehr unterschiedlich proportioniert sein können.

Schritt 2 – Fragen zu Markierungen

Anschließend stellen die Fachkräfte Nachfragen zu der Zeichnung.

Schritt 3 – Eintragen von Details

Nun wird das Bild oder die Skizze durch das Eintragen von Details weiterentwickelt, zum Beispiel durch verschiedene Farben. Es entsteht ein Gespräch zwischen den Fachkräften und den Kund*innen zu deren Zeichnungen und weiteren Details.

Schritt 4 – Bewertungen durch die Kund*innen und Fazit

Zuletzt bewerten die Kund*innen die fertige Zeichnung und ziehen daraus zusammen mit den Fachkräften ein Fazit.

Weiterführende Links und Literatur

  • Ulrich Deinet: Analyse und Beteiligungsmethoden. In: Ulrich Deinet (Hrsg.): Methodenbuch Sozialraum. Wiesbaden 2009. S.75 f.
  • Richard Krisch: Sozialräumliche Methodik der Jugendarbeit. Aktivierende Zugänge und praxisleitende Verfahren. Weinheim und München 2009. S. 110 f.
  • Ulrich Deinet, Richard Krisch: Subjektive Landkarten. In: sozialraum.de (1) Ausgabe 1/2009. https://www.sozialraum.de/subjektive-landkarten.php [Abruf 9.4.2021]

HBR / KST