Methoden

Persönliche Zukunftsplanung

Das Konzept der Persönlichen Zukunftsplanung wurde in den 1980er Jahren unter dem Namen »Person Centred Planning« entwickelt: Die Hautperson formuliert ihre Pläne für die Zukunft nicht allein, sondern bezieht nahestehende Personen ein – den sogenannten Unterstützerkreis.

Während des Gespräches greift man auf Methoden wie das Schreiben von Begriffen auf ein Plakat oder Flipchart, das Zeichnen von wichtigen Orten oder Personen oder auf die Verwendung von Fotos zurück.

Die Methode im Überblick

  • Anleitung: Initiator*in erklärt die Methode (Gespräch, Zeichnung, Bilder)
  • Moderation: eine Person, welche der Hauptperson verpflichtet ist, oder Moderator*in (muss zuvor nicht in Unterstützung involviert gewesen sein)
  • Setting: Gespräch mit Hauptperson, Initiator*in und Unterstützerkreis
  • Dauer, Zeitaufwand: 60 – 90 Minuten, mehrere Gespräche möglich
  • Anwendungsturnus: variabel
  • Material: Papier, Stifte, Flipchart, Tafel, Fotos

Anwendungsbereiche und Ziel

  • Diese Form der Zukunftsplanung bietet sich an, wenn für die Hauptperson eine wesentliche Änderung im Leben bevorsteht. Das können ein neuer Wohnort, ein Übergang von der Schule in eine Ausbildung, ein Betreuungswechsel, eine neue Beschäftigung oder der Übergang in die eigene Wohnung sein.
  • Ziel ist es, gemeinsam positive Veränderungen in Gang zu setzen und die Person beim Erreichen ihrer Ziele zu unterstützen.
  • Anwendungsbereich: Betreuungsarbeit

Kurzbeschreibung

Der Anlass, die »Persönliche Zukunftsplanung« mit mehreren Personen durchzuführen, kann vielfältig sein. Für die Hauptperson stehen größere Veränderungen im Leben an, beispielsweise im Wohnen, in der Betreuung, in der Schule, Ausbildung oder in der eigenen Familienplanung. Die Hauptperson benennt die eigenen Ziele und Wünsche. Die Unterstützer kennen die Stärken der Hauptperson und können bereits bei der Planung helfen, auf mögliche Barrieren oder Gefahren hinweisen und ihre Unterstützung für besondere Situationen anbieten. Sie bestärken und motivieren die Hauptperson in ihrem selbstständigen Handeln und suchen gemeinsam nach Wegen für eine positive Entwicklung.

Schritt-für-Schritt-Anleitung

Schritt 1 – Einladung des Unterstützerkreises

Die Hauptperson selbst oder ein Unterstützer lädt Personen ein, die eine Rolle im Leben der Hauptperson spielen. Das sind zum Beispiel der oder die Bezugsbetreuer*in, Mitbewohner*in, Angehörige, nahe Bekannte, Lehrer*in, Psycholog*in, Therapeut*in, oder anderes Fachpersonal. Die Anzahl der Personen im Unterstützerkreis bestimmt die Hauptperson selbst.

Schritt 2 – Durchführung der »Persönlichen Zukunftsplanung«

Die Hauptperson selbst und der Initiator/Unterstützer erklären den teilnehmenden Personen den Anlass des Gespräches und ihre Erwartungen an den Unterstützerkreis. Sie erklären ebenso die gewählte Methode.
Die Hauptperson versucht diese Fragen zunächst selbst zu beantworten:

  • Was ist mir im Leben wichtig? Wie soll mein Leben sein?
  • Welche Wünsche habe ich?
  • Was motiviert mich? Was gibt mir Kraft?
  • Welche Hilfe brauche ich?
  • Wer kann mich unterstützen?

Der Unterstützerkreis bringt weitere Ideen ein und setzt positive Impulse. Vielleicht bringt er auch eine andere Perspektive und Korrektive ein.

Schritt 3 – Festhalten der Ergebnisse

Worte, Stichpunkte, Fotos, Zeichnungen können fortlaufend auf einem Plakat oder Flipchart festgehalten werden. Abschließend sollte die Hauptperson ein Papier oder Foto als Ergebnis der gemeinsamen Zukunftsplanung mitnehmen können. Dies sollte ein positives Bild seiner Zukunft sein und Kraft geben.

Schritt 4 – Evaluation in einem Folgegespräch

Abschließend wird eine Person aus dem Unterstützerkreis benannt, welche die Hauptperson bei der Umsetzung ihrer festgehaltenen Vorhaben unterstützt.

Weiterführende Links und Literatur

HBR / SPF / JHL